Donnerstag, 18. November 2010

Yves Rocher BIO – grüner wird's immer.

Der Kosmetikhersteller Yves Rocher kommuniziert zwar seit Jahren ein natürliches Image – bisher war jedoch keines seiner Produkte als Naturkosmetik zertifiziert.

Das ändert sich durch die neue ecocert- und cosmebio-zertifizierte Pflegelinie. Spannend wird hier die Verpackungsgestaltung: Wie kommuniziert man echte Naturkosmetik im Umfeld von natürlich aussehenden Produkten? Wie kann sich die Linie von der Gesamtmarke abheben, wie kann sie noch stärker und glaubwürdiger das Thema Natürlichkeit transportieren?

Yves Rocher hat dies mit einer betont informativen Strategie versucht: Sehr viel Text schon auf der Vorderseite, auf der Primärverpackung wie auf dem Umkarton, dazu zwei Biosiegel und das Wort BIO, jeweils sehr prominent platziert. Der ökologische Aspekt wird im Text stark kommuniziert, der Bio-Anteil liegt sogar deutlich über den Anforderungen für das ecocert-Siegel.
Doch wir fragen uns: Geht die Strategie wirklich auf? Auf uns wirkt der knallig hellgrüne Farbton eher künstlich. Vertraut man insgesamt – trotz der Informationsflut – wirklich auf ein natürliches Bio-Produkt, und vermutet man darüber hinaus eine hohe Wirksamkeit?

Die Linie ist nicht teuer und sieht auch nicht so aus – wer günstige Naturkosmetik sucht, wird hier vermutlich aufmerksam. Trotzdem hätte man die Typografie etwas besser ausarbeiten können, v.a. der Blocksatz wirkt mehr als unausgewogen.

Insgesamt: Ein inhaltlich interessantes Konzept, aber an der Ausarbeitung bleiben für uns Zweifel.



























Zum Vergleich: oben die neue Bio-Linie von Yves Rocher, darunter nicht zertifizierte Produkte. Wo steckt aus Ihrer Sicht mehr "Bio" drin?

Donnerstag, 11. November 2010

Geheimtipp! Bitte weitersagen: Spitzenfotografin und Foodstylist in München.

Im Spätsommer engagierten wir die Fotografin Sandra Eckhardt für ein Packaging-Projekt. Beim Shooting erlebten wir nicht nur perfekte Vorab-Organisation, sondern auch die präzise Arbeit einer Fotografin, die den Erfolg des Produkts immer im Blick hat. Michael Koch, der als Foodstylist die richtigen Kniffe im Umgang mit Lebensmitteln kennt und beste Kontakte auf dem Münchner Viktualienmarkt hat, hat das Shooting mit Pinzette, ruhiger Hand und genauem Blick unterstützt.

Das Ergebnis: Ausdrucksstarke Fotos, die den Verpackungen eine warme Atmosphäre verleihen und gleichzeitig die Markenbotschaft treffen: Natürlichkeit, Authentizität und hoher Qualitätsanspruch.

Wir freuen uns über Sandras und Michaels leidenschaftliches Engagement und die herzliche und produktive Atmosphäre bei der Zusammenarbeit – und auf die neuen Verpackungen, die ab nächstem Jahr im Handel stehen. Das Portfolio von Sandra Eckhardt finden Sie auf http://www.sandraeckhardt.de/, mehr über Michael Koch gibt's auf http://dieneueessklasse.de/
























K.S.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Nicht abwarten, gleich Tee trinken!

Zauberhaftes Fundstück aus England: Da spürt man die Liebe der Briten zum Tee.

Für unsere Recherche zu Tee Packaging Design fiel uns dieses Beispiel besonders ins Auge. Es ist eigenwillig, trendorientiert durch die handgemachte Typografie, natürlich und wunderschön zugleich.
Ein Gestaltungskonzept, das überzeugt – und mit dem sich ein ganzes Sortiment durchgestalten lässt. Wir sind begeistert! Mit so schönem Tee mögen wir sogar den Herbst.



K.S.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Was Verpackung kann: Knabberzeug entfetten und den Inhalt gesünder machen. Seeberger Relaunch Markenzeichen und Packaging

Die bekannte Marke Seeberger, Nüsse und Trockenfrüchte, hat in diesem Jahr ihren Auftritt erneuert. Ein überzeugendes Beispiel dafür, dass ein neues Gewand nicht nur nach außen sondern auch nach innen wirkt.

Aus dem "leckeren, ungesunden, Schlechtes-Gewissen-Fernsehknabberzeugs" wurde ein gesunder, leichter, wertvoller Vitalsnack. Das wird hier zugegebenermassen noch dadurch verstärkt, dass die Sorte im alten Outfit mit Salz und geröstet ist, aber insgesamt ist es eindeutig: leichter, zeitgemäßer, gesünder. Aber immer noch ganz eindeutig und markant: Seeberger.

Beide Verpackungstypen gehören so eindeutig zueinander, dass sich auch altes und neues Design im Regal am POS gut vertragen. Eine der großen praktischen Herausforderungen beim Relaunch eines so umfassenden Sortimentes.

Auch das Markenzeichen wurde typografisch entfettet und mit zwei grünen Blättchen "biologisiert" (Leider ist der Inhalt noch immer konventionell, aber das kann ja noch kommen!)

Gut gemacht.









                                                                   

 

Donnerstag, 30. September 2010

Wein-Design, Fein-Design, Kein-Design... das Lust auf Wein macht. Oder doch?


In Schweden dürfen Wein und andere Alkohol ausschließlich in staatlich kontrollierten Drugstores verkauft werden. Die Läden sind ein echtes Eldorado für Liebhaber von Inhalt und Hülle.

Neben den klassischen Etiketten mit ihren national ausgeprägt unterschiedlichen Charakteren sind mir Spezialabfüllungen für den schwedischen Markt besonders aufgefallen. Wein in Neon-Pink oder mit flotten Illustrationen im Tetrapack. Ich habe vergleichbare Produkte im deutschen Weinhandel noch nicht gesehen, es würde mich interessieren, ob die deutschen Konsumenten diese Produkte kaufen?

Auffällig war auch die gigantische Auswahl an Weinen in 3-5 Liter Groß-Tetrapacks mit Abfüllhahn, wie ich sie auch aus Frankreich kenne. Dieser Bereich scheint ein großes Wachstumspotential zu haben, auch hier bei uns.


   

Dienstag, 21. September 2010

Packaging aus Schweden: Lieblingsfundstücke als Inspiration

Mittlerweile haben zwei von uns den schwedischen Designalltag in Stockholm unter die Lupe genommen. Noch mehr Stücke für das Inspirationsregal.

Auch beim Packaging fällt auf, wie viel klarer und ehrlicher die Verpackungen gestaltet sind, ähnlich wie in Holland oder der Schweiz. Wir Deutschen brauchen offensichtlich viel mehr Schein, Glow, Firlefanz um im Regal zuzugreifen. Auch wenn es aktuell - und gerade bei Biolebensmitteln und Feinkost - einen deutlichen Trend zu mehr Purismus gibt!



























Gleichzeitig ist uns in Schweden, wie auch übrigens in Frankreich, der wesentlich spielerischere Umgang mit Handschriften und witzigen Elementen aufgefallen. Auf dem vorletzten Bild deshalb auch 2 französische Packungen als Beispiel.










Die letzten beiden Beispiel sind Schnaps und Wein. Ob Wein sich bei uns in so einem Design verkaufen würde? Er hat übrigens grauenhaft geschmeckt...
Mehr zum Wein-Design-Eldorado "Drugstore" beim nächsten Mal.